Der genaue Zeitpunkt, an dem ich auf die Daily Painting Bewegung aufmerksam wurde, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr genau. Ich weiß nur, dass mich die Kleinformate und die Art, wie sie entstehen, vom ersten Mal an gefesselt haben.
Ok. Zugegeben, kleine Malereien sind keine Neuerfindung, und ich habe früher auch schon hin und wieder ein kleines Gemälde zwischen all den Großformaten gemalt. Aber es war eher die Regelmäßigkeit, die ein Daily Painter an den Tag legt. Jeden Tag ein Bild zu malen und diese Konsequenz, die dahinter steht, das hat mich damals sehr neugierig gemacht. Wie würde sich meine Malerei entwickeln?
Dazu kommt, dass die meisten Daily Paintings realistische kleine Gemälde sind, und ich selbst der realistischen Malerei sehr zugewandt bin. Daily Paintings sind also kleine, an einem Tag gemalte Bilder. Es werden zum Beispiel Ausschnitte aus unserem Alltag, Stillleben, Tiere, Porträts und Landschaften gemalt – ich persönlich habe noch humorvolle Motive dazugepackt – und meistens im quadratischen Kleinformat. Woher kommt diese Bewegung?
Die Bewegung der "Daily Paintings" hat ihre Wurzeln in der Plein-Air-Malerei des 19. Jahrhunderts, bei der Künstler draußen in der Natur malten, um die natürlichen Lichtverhältnisse und die Atmosphäre schnell einzufangen. Diese Praxis wurde später von Künstlern wie Claude Monet und anderen Impressionisten populär gemacht.
Die moderne "Daily Paintings"-Bewegung hat sich jedoch durch die Verbreitung des Internets und sozialer Medien weiterentwickelt. Viele Künstler nutzen Plattformen wie Blogs, Instagram und Facebook, um ihre täglichen Werke zu teilen und eine direkte Verbindung zu ihrem Publikum herzustellen. Diese tägliche Praxis fördert nicht nur die künstlerische Entwicklung und Disziplin, sondern ermöglicht es den Künstlern auch, regelmäßig mit ihrem Publikum in Kontakt zu treten und ihre Kunst einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Ich persönlich schätze mittlerweile das Kleinformat sehr. Es sind kleine Auszüge aus unserer Welt, wie kleine Fenster, die sich öffnen. Mich fasziniert oft, welche Ausstrahlung kleine Bilder haben können. Mit 10 x 10 cm oft nur so groß wie ein Untersetzer und doch strahlen sie um die Wette mit dem Interior und ziehen im Raum gewinnend den Blick auf sich.