Vita

  • 1979 geboren in München ​
  • 2011 - 2012 Private Schülerin von Klaus Soppe, Meisterschüler von Robin Page Akademie der bildenden Künste München
  • 2014 - 2016 Schülerin von Prof. Markus Lüpertz, Absolventin Studiengang Diplom Adbk an der alten Spinnerei Kolbermoor
  • 2016 Schülerin von Rosa Loy /Meisterklasse Kunstakademie Bad Reichenhall
  • 2015 Mitglied im Paul Klinger Künstlersozialwerk e.V.
  • 2016 Mitglied im "Münchner Künstlerhaus Verein" am Lenbachplatz in München, Deutschland
Ausstellungen​
  • 2022, Deutschland, Köln, discovery art fair
  • 2022, Deutschland, München, Einzelausstellung in der GalerieKanzlei im Museumsviertel München
  • 2021, Deutschland, Hamburg, INCorporating Art Fair Hamburg, Galerievertretung Galerie an der Zitadelle
  • 2021, Deutschland, Essen, C.A.R. Contemporary Art Ruhr, Galerievertretung an der Zitadelle
  • 2020, Deutschland, Essen, C.A.R. Contemporary Art Ruhr, Galerievertretung Galerie an der Zitadelle
  • 2020​, Deutschland, München, Jurierte Mitgliederausstellung des Paul Klinger Künstlersozialwerk, Bayerisches Staatsministerium
  • 2020, Deutschland Jülich, Gemeinschaftsausstellung mit Klaus Soppe, Galerie an der Zitadelle ​
  • 2019, Deutschland, Hamburg, Affordable Art Fair, Galerie an der Zitadelle​2019, Deutschland, Essen, C.A.R. Contemporary Art Ruhr, Galerie an der Zitadelle
  • ​2019, Deutschland, München, Artmuc, Galerie an der Zitadelle ​
  • 2019, Deutschland, Berlin, Gemeinschaftsausstellung "Augenwerk mit Klaus Soppe, Galerie Artinnovation
  • ​2019, Deutschland, Heilbronn, Gemeinschaftsausstellung mit Klaus Soppe am Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung​
  • 2019, Italien, Rom, Gemeinschaftsausstellung Galeria Arte Borgo​
  • 2019, Deutschland, Köln, Discovery art fair cologne​
  • 2019, Österreich, Innsbruck, Art Innsbruck​
  • 2018, Deutschland, Wolfratshausen, Einzelausstellung Amtsgericht
  • 2018, Deutschland, Bernried, Bernrieder Kunstausstellung
  • 2018, Deutschland, Bernried, Gemeinschaftausstellung Kontraste
  • 2017, Deutschland, München, Einzelausstellung "Landschaft und poetische Welten"im Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz, München
  • 2016, Deutschland, Berlin, Berliner Liste
  • 2016, Österreich, Wien, Gemeinschaftsausstellung Stilgalerie
  • 2016, USA, NYC Manhattan Soho, Gemeinschaftsausstellung Artspace Gallery
  • 2016, China, Peking, Art Beijing
  • 2016, Österreich, Innsbruck, Art Innsbruck

 

Referenzen

​​Öffentliche Aufträge ​​​​​​

  • 2019 Oktober, Gestaltung der Zeichnung für Bronze-Plakette zu Ehren Kabarettist und Preisträger "Deutscher Kabarettpreis 2015" Josef Brustmann, vor der Loisachhalle der Stadt Wolfratshausen​​
  • 2018 März, Entwurf, Planung und Durchführung des Objekts "Talents meets Professionals" für das Opening von Solutions Talents & Professionals Management GmbH, München. Mitgewirkt haben an dem Objekt u.a.: Roland Grahammer, Udo Bassemir, Angelo Vaccaro, Jamie Lawrence, Melodie Bohny, Sabine Linda Fischer, Elias Kollmann, Thomas Darchinger, Philip Grahammer, Julian Benedikt, Fredi Binder​
  • 2016 Oktober, Gestaltung Bronze-Plakette, vor der Loisachhalle Wolfratshausen, zu Ehren dem Wolfratshauser Kinderchor und seinem Chorleiter Yoshihisa Kinoshita
  • 2016 April, Auftragsmalerei für die Stadt Wolfratshausen, Titel "Wir sind Wolfratshausen"
Auftragsmalereien für Firmen
  • ​Münchener Verein Versicherungsgruppe
  • Planero GmbH
  • Lübmedia GmbH
  • Magic Brush GmbH
  • Talents & Pros by Solutions
  • Galerieladen Siebenmachen​

 

Publikationen, Erwähnungen

  • 2021, August, Süddeutsche Zeitung vom 08.08.2021, Ausstellung JOUR FIX >>
  • 2021, August, Münchner Merkur vom 01. August 2021, Ausstellung JOUR FIX
  • 2020, August, Titelblatt der Jülicher Zeitung am Sonntag, Ausgabe 16. August 2020
  • 2020, August, Jülicher Nachrichten, "Mal hyperreal, mal in erdenen Farben"
  • 2020, August, Jülicher Nachrichten, "Zwei Künstler eine gemeinsame Liebe"
  • 2020, August, Aachener-Zeitung.de, "Zwei Künstler, eine Liebe"
  • 2020, August, Herzogmagazin.de, "Galerie an der Zitadelle: zwei Künstler, eine Liebe"
  • 2020, Juni, "Unser Tegernsee Magazin", Nr. 13, Graf Media Verlag & Kommunikation"
  • 2020, 22. Mai, Seite 3, "Bayerische Staatszeitung und Bayerischer Staatsanzeiger"
  • ​2020, 22. Mai, Münchner Merkur, Isar-Loisachbote​
  • 2020, Mai, Oberland.de 
  • 2019, September, WELTKUNST, Ausstellungsankündigung "Augenwerk", Berlin
  • ​2019, September, Süddeutsche Zeitung, Sonntag 22. September 2019
  • ​2019, Mai, Isar-Loisach Bote, Münchner Merkur, Freitag 24. Mai 2019​
  • 2019, Mai, Starnberger Merkur, Münchner Merkur, Samstag 18. Mai 2019
  • 2019, April, Heilbronner Stimme, Samstag 20. April 2019​
  • 2018, Oktober, Süddeutsche Zeitung, Ausgabe Nr. 249, 29.10.2018
  • ​2018, Februar, München Süd, "Eine Expedition durch die Kunst" ​
  • 2018, Januar, Bayerischer Rundfunk ab Minute 5,25, ​2017, November, Fachpublikation cosmetic dentistry 4/2017, Rubrik Kunst​
  • 2017, Oktober Münchner Merkur, Isar Loisachbote, Nr. 228
  • 2017, September, WELTKUNST, Ausstellungsankündigung Einzelausstellung im Münchner Künstlerhaus​
  • 2017, Juni -Dezember, green, Das Magazin des bayerischen Golfverbandes, Ausgabe 02/2017
  • 2016, Juli Münchner Merkur, Isar Loisachbote, Jubiläumsausgabe 8. Juli 2016​2016, Juli, Süddeutsche Zeitung, Ausgabe 4. Juli 2016​
  • 2016, Mai, Münchner Merkur, Isar Loisachbote, Ausgabe 21/22. Mai 2016
  • 2015, September, Fachpublikation cosmetic dentistry, Kategorie Kunst
  • ​2015 Juni, Starnberger Seeleben, Menschen der Seeregion
  • ​2015, März, Heimat verbunden, Kunst & Kultur
  • ​2013, September, Münchner Merkur, Kultur ​
  • 2013, Juli, Münchner Merkur, Sonderbeilage 

 

 

Dr. Bettina Krogemann, Kunstexpertin und Autorin zur Malerei von Sandra Kolondam aus dem Jahr 2017 in Verbindung zur Einzel-Ausstellung im Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz.

Überschärfte Realität: Dem Wesen der Dinge auf der Spur

Realismus und auch Hyperrealismus sind Begriffe, die man als Kunsthistoriker mit der Malerei von Sandra Kolondam verbindet. Denn was sehen wir prima vista in ihren Gemälden? Immer sind es Gegenstände oder reale Dinge. Mal sind sie in der Totalen erfasst, mal in einem Ausschnitt, der so gewählt ist, das wir erst beim eingehenden Betrachten erkennen, dass die gewählte Perspektive Ungewohntes, leicht zu Übersehendes für uns sichtbar macht. Unser Blick wird auch auf gegenständliche Objekte und Stoffe gelenkt, die sehr exakt und detailgenau gemalt sind, so dass sie schließlich geheimnisvoll wirken. Dann werden Objekte und Körper, die wir aus täglicher Anschauung kennen, in Kolondams Malerei so miteinander kombiniert, dass wir als Betrachter schließlich vor kleinen Paralleluniversen, ungewohnten Welten stehen.

Das Zusammenspiel dieser traditionellen und modernen Facetten realbezogener Malerei ist typisch für die Kunst des frühen 21. Jahrhundert. Schon im Jahr 2004 widmete die Frankfurter Schirn genau dieser neuen malerischen Tendenz eine umfangreiche grundlegende Ausstellung mit dem Titel „Wunschwelten“. Im Untertitel trug die Schau den Namen „Die neue Romantik in der Kunst.“ Auch die sogenannte Neoromantik, mittlerweile ein feststehender Begriff in der Geschichte der jungen Malerei, ist neben dem Realismus und dem Hyperrealismus eine der Säulen, auf der die Kunst von Sandra Kolondam fußt. Als Betrachter können wir den Bildern immer auch etwas Gewohntes ablesen, denn ihre Elemente sind meist dem realen Leben entnommen. Manchmal stand Sandra Kolondam den bildnerischen Situationen, die sie darstellt, sogar wirklich gegenüber. Das kann sein, muss aber nicht. Es gibt auch ganz fiktive, eher der Ideenwelt der Künstlerin verhaftete Kompositionen. 

Hyperreal

​Was das ist? Eine Art Fortführung des Realismus aber mit anderen Mitteln, mit solchen, die die Wirklichkeit übersteigern. Diese Art der Malerei steht dem Fotorealismus nahe, ist aber nicht so liebreizend wie dieser, sondern hat durchaus einen ironischen und existentialistischen Unterton. Sein wichtigstes Wesensmerkmal ist die Detailgenauigkeit, mit der Dinge des täglichen Lebens dargestellt werden. Da ist zum Beispiel der bildfüllende, große Luftballonstrauß vom Oktoberfest in München, den Kolondam wie eine Trompe L´oeil-Malerei in Szene setzte und mit „Make my Day“ betitelte. Das Gemälde zeigt einen Ausschnitt des enorm plastisch gemalten Souvenirs, der zentrale Bildteil bewegt sich fast auf den Betrachter zu, dringt nach vorne, zum Hintergrund hin flacht die Komposition ab. Die Ballons glänzen, sie erstrahlen in prächtigen Farben und werden so zu kostbaren Juwelen, obwohl sie nur aus Kunststoff oder Gummi sind. Und der Luftballonstrauß wirkt monumental, er ist bildflächenfüllend oder besser, da er im Ausschnitt wiedergegeben ist, passt er eigentlich in die Bildfläche gar nicht mehr hinein. Das verleiht ihm eine übergebührlich großartige Wirkung, dem Luftballonstrauß vom Münchener Oktoberfest. ​

​Bildwürdigkeit des Alltäglichen

Wo findet Sandra Kolondam ihre Motive, die sie in Öl auf mittelgroße oder großformatige Leinwände bringt? In ihrem Leben, ihrer Umgebung, auf einem Spaziergang, auf einer Reise, auf einem Markt. Da ist zum Beispiel eine Waldlichtung. Die Silhouetten der Bäume stehen wie verschattet im Sonnenlicht, ihr Dunkel ist gegen die helle Partie wie eine Schlaglichtschattenmalerei aus der Zeit des veristischen Barocks gesetzt - Chiaroscuro nennt die Kunstgeschichte dieses dramatische Kompositionsprinzip. Dass es sich um eine Waldlichtung handelt, offenbart sich erst bei ausgiebiger Betrachtung, denn die stark ausschnitthaft gewählte untersichtige Perspektive reduziert das Dargestellte zu einer Art Abstraktion, wären da nicht einige Details im Vordergrund zu erkennen, die das Ungegenständliche wieder gegenständlich werden lassen – ein kleines Vexierspiel mit der Realität, das immer wieder wie ein Leitmotiv in Kolondams Arbeiten zu finden ist. 

Wie sehen Baumkronen aus, wenn man unterhalb von ihnen steht, die Sonne fast im Zenit verweilt und man hochschaut? Bei Kolondam verwandeln sich aus dieser Perspektive Baumkronen in einen in Farbe und Licht aufgebrochenen Raum, der an die Pleinairmalerei der französischen Impressionisten erinnert. Das sind die Baumkronen im Blickfeld der Künstlerin.

​Paralleluniversen

Sandra Kolondam spielt gerne mit unseren eingefahrenen Sehgewohnheiten. Wie ihr das gelingt? Sie schafft Polyperspektiven auf einem Bild, die lebendige Situationen zwischen Hintergrund und Vordergrund schaffen. Sie vermengt Maßstäbe in ihren Bildwelten, die das Reale wieder wegnehmen, womit Gegenständliches und Figürliches einen anderen Wesenszug bekommt. Beides wird so fiktional und betont den artifiziellen Charakter des Gemäldes. 

Ein wichtiges Mittel, um solche Effekte zu erreichen, sind Eigenschaften und Wirkungen von Farben und ein genauer, wissentlicher oder intuitiver, Einsatz derselben. Gut abzulesen sind all diese Gestaltungsprinzipien an Kolondams Triptychon „Glück“. Wie der Titel es schon andeutet, ist es ein heiteres Bild. Ein junges Mädchen geht mit einem Schmetterlingsnetz auf die Jagd, um das, wie wir wissen, stets ephemere „Glück“ einzufangen. Ihr Körper ist strahlend blau, wie auch die großen Palmen, die die vegetative Kulisse bilden. Dieses Blau ist die Untergrundfarbe, alle weiteren Farben liegen auf und schaffen Bildtiefe oder Nähe zum Betrachter hin. Ganz an der Oberfläche des Gemäldes tummeln sich quirlige rötliche Goldfische. Der Betrachter wird mit dieser Gestaltung durch verschiedene Malebenen mit auf die Reise genommen. Wird die junge Jägerin mit ihrem Netz das Glück einfangen? Die Frage bleibt offen.

Viele von Kolondams Gemälden spielen so mit dem Bildhorizont, der Sicht auf die Dinge, der Perspektive. Oben wird zu unten, groß wird klein und klein wird groß, das wahrnehmende Auge wird durch ein Wechselspiel von vorne nach hinten oder retour geführt. Zu entdecken gibt es viel, fast wie in der trickreichen Trompe-l’œil Malerei mit ihren Phantasielandschaften und ganz ähnlichen spielerischen Perspektiven aus vergangenen Zeiten. 

​​Malen

Sandra Kolondam malt in Öl auf Leinwand, einer der traditionellen und sehr zeitintensiven Maltechniken. In der Regel legt sie die Farben einer Komposition nicht vorher an, sondern gestaltet eher während des Malprozesses mittels der tatsächlichen Wirkungen der Farben und des Lichts. Farbschichten trägt sie fein auf, fast sind sie lasiert, dann können Übermalungen folgen, mit der die Bildtiefen geschaffen werden. Komplexe, vielfigurige Kompositionen entstehen erst einmal im Kopf und manchmal en miniature wie ein Karton als Vorlage, um dann direkt auf dem Bildträger ausgestaltet zu werden. Das Reale, Hyperreale und die Parallelwelten entstehen dann während des eigentlichen Malens.